Michael Schreckenberg - Der Finder

Ihr wollt einen Endzeit-Thriller in dem Untote die noch Lebenden tyrannisieren? Wenn ihr die Frage mit Ja beantworten könnt, dann haltet ihr mit "Der Finder" das falsche Buch in Händen - sorry.




Schlaf Kindlein schlaf


*gäääähn* So erging es mir, als ich begann zu lesen. Abgehackte Sätze. Die. So. Aussehen. Und. Mich. In. Den. Wahnsinn. Trieben (schon gut, ich lass es sein). Es ist schwer ein Buch flüssig runterzulesen das so aufgebaut ist. Genauso erging es mir mit den kurzen Sätzen, die sich aneinanderreihten. Und als wäre das nicht genug, haben sich auch noch die beiden erwachsenen Hauptpersonen zu Anfang, wie Teenager verhalten. Es wirkte alles sehr gezwungen, wie Daniel und Esther miteinander agierten. Die Lesefreude sank somit schnell und ich mühte mich ab, dieses - bis zu dem Zeitpunkt - Schlafmittel weiterzulesen.




Wurde der Autor kurzzeitig ausgetauscht?


Nein, eine positive Wendung gab es trotzdem. Denn ab dem Zeitpunkt, als die Katastrophe ihren Lauf nahm, änderte sich einiges. Was mich an Daniels und Esthers Umgang miteinander vorher gestört hat, war fast wie weggeflogen. Denn das Hauptaugenmerk verlagerte sich auf die aktuellen Ereignisse und reduzierte ihre gemeinsame Zeit um ein Minimum, sodass ich als Leserin endlich das Gefühl hatte, einen Endzeit-Thriller vor mir zu haben. Einige Situationen, wie zum Beispiel die einsamen Streifzüge von Daniel, taten ihr Übriges zur bedrückenden Atmosphäre bei. Leider konnten die Höhen sich nicht das komplette Buch über halten und drifteten häufiger in unrealistische Handlungen der Charaktere ab.




Das Spiel mit der Fantasie ...


ist gelungen. Spekulationen gab es fiele, Antworten jedoch (erst einmal) keine. Als Leserin hat M. Schreckenberg mich zappeln lassen, um dann den Vorhang des Geheimnisses am Ende zu lüften. Das besagte "Spiel mit der Fantasie" hat einiges dazubeigertragen, dass an dem Buch was Unheimliches haftete - etwas das man kennen möchte, um der Angst vor dem Unbekannten zu entfliehen. Aber was ist, wenn man dem nicht entfliehen kann?




Sei anders - sei kreativ


Michael Schreckenberg hat sich von den vielen Endzeit-Thrillern in denen Vieren daran schuld sein sollen, dass das Madenfutter umherirrende Ungetüm - auch Zombie genannt - welches unsere Erde befällt und alles anknabbert, was sich noch normal artikulieren kann, distanziert. Er hat es gewagt eine eigene Idee zu haben, die nicht schon hundertfach kopiert und auf Film oder Papier gebannt wurde, herauszubringen.




Zu Empfehlen ist "Der Finder", wenn du ...

  • auf Endzeitszenarien stehst - klar.
  • das Wort Zombie nicht mehr lesen möchtest.
  • einen ruhigeren Ton bevorzugst, der zeitweise lauter wird.
  • manchmal auftauchende, unrealistische Handlungen überlesen kannst.
  • deutschsprachige Autorenbücher bevorzugst.



3 Punkte von 5 Punkte

Gefällt dir etwas nicht, dann ändere es.
Kannst du es nicht ändern, ändere deine Einstellung.
Jammere nicht.

Maya Angelou

Kommentare