Dalton Fury - Black Site

Kolt Raynor war ein Elitesoldat, doch als er seine Einheit wider besseren Wissens in eine Falle lockte und seine Kameraden in der Nähe der afghanischen Grenze in den Tod führte, versuchte er sich erst als Security-Mitarbeiter von Handelsschiffen, um diese vor räuberischen Übergriffen zu schützen, und als er auch dort noch versagte, stürzte er ab. Er zog sich zurück in einen Wohnwagen, wo er sich gehen lies. Er nahm zu und fing an zu trinken und lebte in den Tag hinein.


Erst als Delta Master Seargent David Monk Kraus an seine Wohnwagentür klopft, scheint sich etwas zu ändern, denn anscheinend hat man herausgefunden, dass Kolts damalige Kameraden nicht umgekommen sind sondern noch immer in den Bergen zwischen Afghanistan und Pakistan gefangen gehalten werden. Und Monk will, dass Kolt herausfindet, ob es sich bei den gesichteten wirklich um die genannten Personen handelt, denn genau sagen konnten die Beobachter dies nicht. Und keiner wäre so verrückt gewesen und eine Aufklärungsmission in diesem Gebiet durchzuführen als jemand wie Kolt. Doch leider ist er ein wenig aus der Übung. In den Staaten wird er deshalb einem Trainigslager unterzogen, um eine Grundfitness wieder herzustellen.


Das Gelände, welches Kolt in Beobachtung nimmt, gehört Zar Afridi, einem Paschtunen. Unterstützung erhält Kolt von einem einheimischen namens Jamal, der ehemaligen Major nach seinem Fallschirmabsprung über Pakistan einsammelt. Eigentlich sollte Kolt nur beobachten, doch leider bekommt er von seiner Position nicht wirklich jemanden zu Gesicht, und er muss schließlich wissen, ob es sich um seinen Kameraden TJ und die anderen handelt. Er schleicht sich deshalb ins Lager hinein, und ja, es sind tatsächlich die Vermissten.


Doch in diesem Zusammenhang erfährt Kolt auch, dass ein wenig mehr Leute dazugehören als die Gefangen und deren Bewacher. Allen voran ein Deutscher namens Buchwald, der eine Fabrik betreibt. Und Kolt muss herausfinden, was es damit auf sich hat. Und mit der Unterstützung von Jamal beginnt Kolts Reise auf der Suche nach dem Plan, den die Taliban oder al-Qaida verfolgt.


Wertung:


Dieses Buch ist richtig Klasse und es spiegelt immernoch die momentane amerikanische/westliche Sichtweise auf Afghanistan/Pakistan wieder, denn hier geht es einfach um den Konflikt, den der Autor selbst als Delta Force Kommandant mitgemacht hat. Dabei merkt man hier deutlich, dass der Autor weiß, wovon er spricht, denn es wirkt wirklich so, als wenn er vor Ort gewesen ist. Allein diese Details mit Paschtunwali (etc.) machen dieses Buch besonders, denn es ist nicht einfach nur ein (Polit-)Thriller sondern es zeigt auch die Gegebenheiten vor Ort auf und auch, welche Parteien Profit aus dem Terrorismus schlagen, und dabei macht er selbst vor den Amerikaner in Gestalt eines Überläufers nicht halt. Vielleicht ist es gerade das, was diesen Roman hier weit weniger patriotisch erscheinen lässt, als ich es erwartet hatte. Auf beiden Seiten gibt es hier Freund und auch Feind und das macht dieses Buch hier schon zu etwas Besonderem.


Die Spannung hier ist absolut vorhanden, wenngleich sie vielleicht nicht so rasant rüber kommt wie bei Court Gentry als "The Gray Man". Eine Einzelperson in McGuyver/Rambo-Manier ist hier in Form von Kolt Rayner aber ebenso vorhanden. Dabei ist aber das Umfeld hier ebenso wichtig für das Vorantreiben der Handlung. Der Fokus liegt zwar auf Kolt aber dadurch wird auch hier der Roman etwas entschärft, was ihm absolut gut zu Gesicht steht. Das eigentliche Thema des Romans in Form der Black Site spielt hier nur in zweiter Linie eine Rolle, denn vordergründig geht es um die Gefangenen und wie man es anstellen kann, diese aus den Klauen der Terroristen zu befreien.


Sprachlich merkt man selten, dass hier ein ehemaliger Kommandant als Autor auftritt. Er selbst hat sich ja namhafte Unterstützung besorgt, und das war wahrscheinlich auch gut so. Größere Mängel fallen nicht auf, wenngleich manchmal etwas viel Wert in technische Details gelegt wird. Vielleicht macht aber auch das den Roman einfach glaubhaft, denn man kauft dem Autor das sofort ab und hat eigentlich nicht den Hauch eines Zweifels. Die Geschichte ist zwar fiktiv aber sie hätte genausogut genau in dieser Form stattfinden können. Kolt ist also auch nicht übertrieben dargestellt, auch wenn man sich manchmal an einen "Superhelden" erinnert fühlt.


Abschließend kann ich den Roman eingentlich jedem, der etwas mit Thrillern, die einen Bezug zur aktuellen Terrorismuslage haben, empfehlen. Der Patriotismus ist vorhanden aber nur unterschwelliger Natur. Spannung und Action sind ebenfalls stark im Vordergrund. Dazu eine ordentliche Portion Realismus und es kann eigentlich nicht sehr lange dauern, bis eine Verfilmung dieses Werks auftauchen wird. Wer mit Thrillern im Terrorismusmileu nichts anfangen kann, der sollte hier auch die Hände weg lassen. Mit minimalen Abstrichen gibt es auch für mich sehr unerwartete 09/10 Punkte!

Rezensionen im Blog...
Festa-Sammlung im Forum
"Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

Kommentare