danke für deine unverblümte meinung, creed.
wie ingeborg bachmann in "malina" lässt krausser
bewußt etwas weg, um so ohne dekoration etwas klarer
zu machen....
Helmut Krausser
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in seinem neuen lyrikband bringt krausser gedichte anderer in seine art,
u.a. von trakl, mörike, celan, c.f.meyer usw., er nennt diese übertragungen
coverversionen, also seine interpretationen der poesie. -
kraussers melodien sollte jedem gefallen der an die
magie der töne glaubt. ich bin voll verzaubert und
geniesse. ... und wundere mich, denn die lesung der
neufassung zeigt wie tief ich die 1.version verinnerlicht
habe...
große autorenmeisterschaft! -
Ausgelesen: "Der große Bagarozy" von Helmut Krausser.
So kann es gehen...meine erste Begegnung mit Helmut Krausser entließ mich ratlos und ein wenig enttäuscht...also das nächste Buch von ihm in Angriff genommen, und siehe da: großartig von vorne bis hinten, jede Seite gefüllt mit Sätzen, die man sich notieren und an die Wand hängen möchte. Hervorragend gestaltete Charaktere und eine ironische, pfiffige Handlung, häufig wahnsinnig witzig und Kraussers Prosa ist in diesem Buch einfach wunderschön! Wie erfindet dieser Mann nur Sätze wie: "Der Himmel, grau von den Geistern vergifteter Tauben"...
Ein Mann, offenbar besessen von der Sopranistin Maria Callas, bringt das Leben einer gefrusteten Psychiaterin durcheinander, in dem er behauptet, der Teufel zu sein und seinerzeit das Leben der Callas gelenkt zu haben...in der Gestalt ihres Lieblingspudels. Klingt wirr, liest sich aber geradezu sensationell gut. Und ganz nebenbei schafft es Krausser, eine Hommage an die legendäre Sängerin zu formen und mit einer Menge Fachwissen zu glänzen.
Abgerundet wird das Werk durch 8 Fotografien von Maria Callas in verschiedenen Stationen ihres bewegten, tragischen Lebens.Fazit: Ich gebe es zu, ich habe diesen Schriftsteller unterschätzt. Oder mit dem falschen Buch begonnen. Oder beim Lesen von "Schmerznovelle" einen schlechten Tag gehabt. Oder beides. Fest steht auf jeden Fall, dass "Der große Bagarozy" ganz große Literatur ist, klug, bissig, komisch, tragisch und mit knappen 200 Seiten genau richtig kalkuliert, ohne zu gedehnt oder gehetzt zu wirken. Ich habe die Lektüre genossen und vergebe mehr als verdient meine volle persönliche Punktzahl!
Bewertung: *****+
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ausgelesen:
"melodien. neufassung" - helmut krausser
dumont, tb, 862 seiten, 2014.
*****+" die melodien könnten ein inbegriff dessen sein, was er auf der welt verloren hatte. ...
für mich war die zeit immer ein anatomisch unerfaßtes organ des leibes. zeit ist eine
schmarotzerpflanze, hilflos ohne den wirt der sie bedient. ...
und musik ist nach wie vor eine - vielleicht die letzte - magische disziplin. ..."
helmut krausser. -
was will uns krausser, universalgelehrter und genussmensch, mit seinem
meisterwerk in neufassung sagen ?
die figuren prof.krantz und alban täubner dringen in den monströsen musik-mythos
und kommen darin traumatisch zurecht.
von castiglio, dem erzmagier, über den kirchenmusikstar palestrina bis
zum sänger, orpheusverrückten kastraten und frauen-hasser u. -mörder pasqualini
fährt krausser alles auf, um dem leser in ein gewirr von ideen und fühlungen alter
zeiten zu ziehen. in der neufassung noch lesbarer, ist dieses buchuniversum
eindeutig ein gewinn zwischen tiefgang und unterhaltung.
als einstieg in die krausser-welt zu komplex. -
Das Buch interessiert mich sehr, aber zuvor werde ich noch einige andere, nicht ganz so umfangreiche Werke von Krausser lesen...
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tu das creed.
für mich ist krausser, wie houellebecq, allgemeingut, ihre
werke sind begleiter meines lebens, wie lieblingsmusik und
lieblingsessen. -
heute begonnen:
TEXT+KRITIK
Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold (Hg.)
Heft 187
Helmut Krausser
Kartoniert, 2010, 117 S., 1. Auflage, gastredaktion: tom kindt
Inhaltsverzeichnis- Helmut Krausser: Coverversionen
- Martin Rehfeldt: "Die Hauptfigur heißt Helmut Trinker". Lektüren von Helmut Kraussers hagen-Trinker-Trilogie
- Lutz Hagestedt: "Aber wo bin ich?" Aspekte der Ich-Konstitution und Sprechsituation in Helmut Kraussers Roman "Melodien"
- Sascha Seiler: Chronos und Zerfall. Helmut Kraussers Kurzprosa
- Daniel Kehlmann: "Mein Ich ist ein Projekt". Helmut Kraussers Tagebücher
- Christoph Jürgensen: Mit dem großen Bagarozy im Schnelldurchlauf durch den krausser-Kosmos
- Ulrich Faure: "Die Welt ist der Torso des Gesamtkunstwerks". Helmut Krausser und die Musik
- Oliver Jahraus: "Mulholland Drive" - David Lynch verfilmt Helmut Kruassers "UC"
- Albert Ostermaier: Geflügelte Worte, geflügelte Herzen
- Tom Kindt: "Dies verschränkte Nebeneinander von Alltag und All". Annäherungen an Helmut Kraussers Texte für das Theater
- Steffen Martus: Am Ende. Zu Helmut Kraussers "Eros"
- Lutz Hagestedt / Tom Kindt: Helmut Krausser
- Auswahlbibliografie
- Notizen -
nerds sind schon lustig, ob im horrorsektor, bei bigbangtheory
oder im germanistenbereich. krausser zwischen ernster und
unterhaltungsliteratur wird in text + kritik nett durchleuchtet.
danke nochmal an m.. -
bisher sind die texte der literaturwissenschaftler, germanisten und autoren
eine große würdigung kraussers, durch die er sich, glaube ich. in großen teilen,
verstanden fühlen mag. -
heute ausgelesen:
TEXT+KRITIK
Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold. Heft 187
Helmut Krausser
Kartoniert, 2010, 117 S., 1. Auflage, gastredaktion: tom kindt.literaturwissenschaftliche sammelbände sind oft ein kompendium voll unverblümter
besserwisserei. dabei geht es vielfach um feinheiten und dem poetisch-unsagbaren.
hier allerdings wird ein autor wahrlich gewürdigt und in den artikeln um sein
tiefschürfendes werk erfreulich offen erklärt.
dazu eine sehenswerte bibliographie und der charme den nur text + kritik bietet.
hat mir gefallen, nach jahren wieder zu fachsimpeln.
***** -
Der Schriftsteller Helmut Krausser ist ein Fan des FC Bayern München
und hat jetzt für Laien und Einsteiger eine Gebrauchsanweisung für seinen
Lieblingsverein verfasst.
Aber überzeugt das Buch einen Fußballlaien? Ein Selbstversuch.
film vom br.Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
»Die Welt braucht neue gute Opern!«
Marius Brandt versucht im Musikbetrieb Fuß zu fassen, doch kein Intendant eines
Opernhauses zeigt Interesse an seinen neotonalen Werken, die der Gattung neue
gesellschaftliche Relevanz verleihen sollen.
Zunehmend frustriert, von Mordphantasien geplagt, gerät Brandt an jahrhundertealte,
verschlüsselte Musikaufzeichnungen, die er nach und nach enträtselt. Teile davon baut
er in eine Auftragskomposition ein, die er »Alles ist gut« nennt. Bei der Uraufführung
kommt es zu rätselhaften Schwächeanfällen im Publikum. Einer der Zuhörer stirbt sogar.
Er bleibt nicht der einzige Tote. Doch niemand kommt auf den Gedanken, Brandts Musik
könnte dafür verantwortlich sein. Der Komponist selbst begreift zwar, dass etwas Ab-
sonderliches in seine Welt gefunden hat, das er für seine Zwecke nutzen möchte, die
Konsequenzen aber überblickt er nicht. Er wird zum Spielball dubioser Figuren, deren
Absichten im Dunkel liegen.Mit »Alles ist gut« spinnt Helmut Krausser ein Grundmotiv seines Erfolgsromans »Melodien«
weiter - zu einem ebenso faszinierenden wie überraschenden Ende.helmut krausser: "alles ist gut"
roman. berlin-verlag. erscheint am 10.08.2015
240 Seiten.hc mit schutzumschlag. -
Hört sich sehr interessant an, Jörg, ich bin gespannt!
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helmut krausssers musikalisches schaffen
ist immer wieder aufmerksame ohren wert.
derzeit arbeitet er an zwei opern:
Orlok
Oper frei nach Bram Stoker
(140 Minuten)
10 Sänger + Chor, 55 MusikerDer Poet und sein Schatten
Oper frei nach H.C.Andersen
(ca. zwei Stunden)
43 Musiker, sieben Sängero-ton krausser: "Ich glaube daran, daß man heute wie gestern und in hundert Jahren
das Publikum mit sinnlicher Musik und intelligenten, spannenden Libretti abholen kann." -
Eine satirische Grätsche in das Genre der Künstlergeschichte:
In "Alles ist gut" porträtiert Helmut Krausser einen arbeitslosen Komponisten,
dem eines Tages ein vielversprechendes Manuskript zugesteckt wird - vom Teufel persönlich. -
ausgelesen:
"alles ist gut" - helmut krausser.ein weird-tale der krausser-art lacht mit diesem werk dem leser
verwegen ins gesicht.
welche kraft haben die noten in dem uralten lederbeutel ?
krausser, ein musikbesessener, liebt neben dem schreiben und
backgammon-spiel tonale musik und schreibt sie auch.
gerade an der erneuerung der oper ist ihm gelegen, mit einer
starken story und grossen melodien will er neue hörerscharen
verlocken.
"alles ist gut", ein hölderlin-zitat, ist ein dreister roman voll
trotz gegen musik ohne publikum, literarisch wertvoll und voll von menschlichen
atemwenden und abgründen, wobei krausser,der rundliche, sich selbst am
meisten verschaukelt.
einer seiner besten romane... -
Bin schon sehr gespannt auf das Buch, Jörg...eine Leseprobe, die ich fand, zeigte auf jeden Fall schon mal einen nicht vergleichbaren, wortreichen Schreibstil...freue mich darauf!
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@ creed
der einstieg schon ... rätselhaft.
ich habe mir ca. 5 seiten notizen gemacht als reflektion
auf dieses werk. wäre ich nicht sowieso schon krausser-enthusiast,
wäre ichs jetzt... siehe auch: meine lieblingsbücher 2015...