Sir Arthur Ignatius Conan Doyle M.D.
Conan Doyle wurde am 22.05.1859 in der schottischen Hauptstadt Edinburgh als Sohn eines Beamten aus aristokratischer Linie geboren. Als streng gläubige Katholiken schickten seine Eltern ihn auf Jesuitenschulen in Schottland und Österreich. Die Stellung seines Vaters ermöglichte ihm später ein Medizinstudium in Edinburgh, wo einer seiner Dozenten der bekannte Dr. Joseph Bell war, der als eines der Vorbilder seiner bekannten Detektivfigur, "Sherlock Holmes", gilt.
Nach seinem Studium reiste Doyle als Schiffsarzt auf einem Walfänger in die Arktis und später auf einem anderen Schiff Richtung Westafrika. Anfang der 1880er Jahre begann er dann als niedergelassener Arzt in Southsea bei Portsmouth in Hampshire zu praktizieren. Die geringe Auslastung seiner Praxis ließ ihm in der Regel viel Tagesfreizeit, sodass er seinen vorhandenen literarischen Neigungen nachgehen und Erzählungen verfassen konnte. 1887 veröffentlichte er, mit einigen Hindernissen, den ersten Roman seiner berühmtesten Figur, "Sherlock Holmes": A Study in Scarlet (Eine Studie in Scharlachrot). Nach einigen Problemen, die Geschichte an den Mann zu bringen, erschien sie in Beeton's Christmas Annual und wurde nach und nach zum Erfolg, sodass sie ein Jahr später als Buch mit Illustrationen von Doyles Vater im selben Verlag erschien.
Im Jahre 1890 gab Doyle seine Praxis im Südwesten Englands auf und ging nach London, wo er ab 1891 von der Schriftstellerei leben konnte, als er die erste "Holmes"-Kurzgeschichte A Scandal in Bohemia (Ein Skandal in Böhmen) im The Strand-Magazine veröffentlichen konnte, was seiner Figur einen enormen Popularitätsschub verpasste. Das Magazin wurde in der Folge seine Stammplattform für "Holmes"-Geschichten in Großbritannien.
Arthur Conan Doyle war ein sehr ambivalenter Charakter und durchlief in seinem Leben diverse Phasen bzw. machte einige Erfahrungen. Er war Meister der Freimaurer in einer Loge in Portsmouth, er überquerte auf Skiern den Alpenpass Maienfelder Furgga im schweizer Kanton Graubünden, pflegte Kontakt zum Entfesselungskünstler Harry Houdini. Er kämpfte freiwillig im Zweiten Burgenkrieg in Südafrika und verfasste später die Schrift The Great Boer War (Der große Burenkrieg), für welche er zum Ritter geschlagen wurde. Bei der Olympiade in London im Jahre 1908 war er als großer Sport-Enthusiast als Korrespondent für die Daily Mail tätig.
In den letzten Jahren seines Lebens interessierte sich Doyle sehr für den Spiritismus, der in den Anfängen des 20. Jahrhunderts recht populär war. In Zusammenhang damit stehen diverse Vortragsreisen und Artikel Doyles zum Thema, sowie sein Engagement im berühmten Fall der "Elfen von Cottingley". Diese Aktivitäten schadeten seinem Ruf mehr, als sie ihm nützten.
Im Juli 1930 starb Arthur Conan Doyle an einem Herzinfarkt auf seinem Anwesen "Undershaw" in Windlesham, Sussex. Er hinterließ fünf Kinder, eine Ex-Frau und eine Ehefrau.
Neben seiner Verfassertätigkeit der bis heute berühmten und beliebten Detektivgeschichten um das Ermittlerduo "Sherlock Holmes & Dr. Watson" schrieb Doyle noch zahlreiche andere Geschichten und auch Sachbücher. Er verdankt seinem Detektiv zwar seinen finanziellen und populärkulturellen Erfolg, im Laufe der Zeit wurde er der Figur jedoch stark überdrüssig und sie belastete ihn zusehends, da die Leser immer neue Geschichten forderten, während er sich lieber anderen Projekten gewidmet hätte.
So stufte er z.B. seine Geschichten um den "Prof. Challenger", wie The Lost World (Die vergessene Welt) als wesentlich wichtiger ein. Auch seine diversen historischen Romane (u.a. The Great Shadow und The Refugees) waren ihm wichtiger als "Holmes". Sein letztes Sachbuch, The History of Spiritism, erschien 1926, seine letzte "Challenger"-Story 1929. Aufgrund des öffentlichen Drucks (und sicherlich auch aus Geldgründen) schrieb er bis 1926 auch weitere "Holmes"-Geschichten. Erhältlich sind auch mehrere Sammelbände mit phantastischen Kurzgeschichten.