"Es gibt so viele Leute, die wir hätten werden können, und
unsere ganze Jugend hindurch lassen wir so viele Leichen unseres
möglichen Selbst hinter uns zurück, dass sich schwer feststellen
lässt, welches Selbst schließlich das unsere ist nach all den
Versionen, die wir im Lauf der Zeit aufgegeben haben."
DAN CHAON (* 1964) aus der Erzählung: "Ich in Groß".

"Einst hatte sie gedacht, Troja würde stinken: die Leichenhaufen, die Brände, die fürsorglich für die Götter ausgelegten Fischeingeweide - danke, Leute, wir könnten uns nichts Schöneres vorstellen als so einen Scheiß - und die dämlichen Achäer, die am Strand herumstapften, sich nie wuschen und das brodelnde Blut in der Sonne schwarz werden ließen, bis die Gelenke ihrer Rüstungen verrosteten. Verglichen mit dem unentrinnbaren Gestank der modernen Welt, war das jedoch geradezu harmlos."

Stephen King "Sleeping Beauties"

"Ihr kam der blasphemische Gedanke, dass es so oder so keine große Rolle spielte, ob der Junge lebte oder starb. Alles würde bleiben, wie es war. Tiefe Trauer zuerst, vielleicht bittere Reue, zärtliche Erinnerungen, aber das Leben würde machtvoll weitergehen, und diese Empfindungen würden immer mehr verblassen, bis diejenigen, die ihn geliebt hatten, alt wurden und schließlich starben - und dann nichts mehr davon übrigblieb. Religionen, moralische Prinzipien, auch ihre eigenen, waren wie Gipfel in einem dichtgefügten Gebirgszug, aus großer Enifernung gesehen: keiner eindeutig höher, wichtiger, wahrer als die anderen. Wie sollte man da urteilen?"

Ian McEwan "Kindeswohl"

“Adolf Hitler, dem sein Bart,
ist von ganz besondrer Art,
Kinder, da ist etwas faul,
so ein kleiner Bart, und so ein großes Maul.”

Bertolt Brecht

"sommer ist die zeit, in der es zu heiß ist,
um das zu tun, wozu es im winter zu kalt ist."
mark twain (1835-1910)

"etwas zu lesen ist wie ideen zu entwickeln -
man malt es sich aus,
im geist und mit ganzem herzen."
david lynch ( * 1946 )

"der eigene kummer und der eigene schmerz sind
beispiellos in der menschheitsgeschichte -
bis man anfängt zu lesen."
james baldwin (1924-1987)

"Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hier!"
(Shakespeare)

Weil der Großteil der Menschen einfach fabelhaft ist (Ironie aus) und ich das vor kurzem in 'nem Festa-Buch
(ich kann mich nicht mehr entsinnen welches es war) gelesen habe.

"Man kann ein Zimmer als sehr bequem empfinden, wenn man darin bei offenem Fenster sitzt, und es hassen, sobald das Fenster geschlossen wurde."

Henry James "Gelegentlich Paris"

Kein Buchzitat, aber ein Zitat vom wunderbaren Johnny Cash:
"Trust gets you killed, love gets you hurt and being real gets you hated."

Schon wieder kein Buchzitat

Grab a plate and throw it on the ground.

- Okay, done.

Did it break?

- Yes.

Now say sorry to it.

- Sorry.

Did it go back to the way it was before?

- No.

Do you understand?

"Aber eigentlich sind die Zählenden Kiefern deshalb so bemerkenswert, weil sie...zählen. Auf eine eher vage Weise waren sie sich bewußt, dass die Menschen die Ringe eines Baumes zählten, um das Alter festzustellen, und daraus zogen sie den Schluss: Aus diesem Grund werden Bäume gefällt.
Die Zählenden Kiefern nahmen diese Erkenntnis zum Anlass, sofort den eigenen genetischen Code zu verändern, um in Augenhöhe und gut lesbar ihr exaktes Alter anzugeben. Innerhalb eines Jahres waren sie daraufhin fast ganz ausgestorben, was sie einer Hochkonjunktur in der Industrie für schmuckvolle Hausnummern-Schilder verdankten."

Terry Pratchett "Alles Sense!"

"das glück ist arm an phantasie,
sein repertoire ist ziemlich klein;
das unglück aber - ein genie!
ihm fällt stets etwas neues ein."
mascha kalèko (1907-1975).

"Er breitet die Arme aus, steigt aufs Seil und versucht, dabei nicht auf ihren gewölbten Bauch zu achten. Steckt wirklich ein Kind in ihr, strampelt und zuckt und hört ihnen zu? Der Gedanke stört ihn. Wenn Gott einen Menschen schaffen möchte, warum tut er das in einem anderen Menschen? Es liegt etwas Hässliches darin, dass alle Wesen im Verborgenen entstehen: Maden im Teig, Fliegen im Kot, Würmer in der braunen Erde. Nur ganz selten, das hat ihm sein Vater erklärt, wachsen Kinder aus Alraunwurzeln, und noch seltener Säuglinge aus faulen Eiern."

Daniel Kehlmann "Tyll"

Ich kann jetzt nicht mehr sagen, wo ich mal diesen Spruch gelesen hatte, aber ich finde ihn so genial und auf der Höhe der Zeit, dass ich ihn euch mal hier bringen muss.

"Am Arsch vorbei führt auch ein Weg"

"... Alle warten dann, still und wohl wissend, dass früher oder später Geschrei losbrechen wird, das Flehen und Winseln um Gnade, und danach endlich wieder Stille. Danach folgt dann der Eklat ... das Brüllen der Überlebenden, die sich weiter in dieser Hölle behaupten werden, während das Opfer tot oder im Sterben liegt. Sie klammern sich dann an die Gitterstäbe ihrer Zellen und heulen wie die irren Hunde, zu denen sie geworden sind - einige aus Protest, andere vor Angst, und manche vor sadistischer Freude, doch alle erbittert, wahnhaft, ungehemmt. Ein Menschenzoo urwüchsiger Geistesgestörter in Käfigen..."

"Midnight Solitaire" - Gifune

Die Lüge und die Wahrheit

Laut einer Legende aus dem 19. Jahrhundert treffen sich eines Tages die Wahrheit und die Lüge. Die Lüge sagt zur Wahrheit: "Heute ist ein wunderbarer Tag!" Die Wahrheit sieht in den Himmel und seufzt, denn der Tag war wirklich schön. So verbringen sie viel Zeit zusammen und kommen letztendlich an einem Brunnen vorbei.
Die Lüge sagt zur Wahrheit: " Das Wasser ist sehr schön, lass uns gemeinsam ein Bad nehmen!" Die Wahrheit, wieder einmal skeptisch, testet das Wasser und entdeckt, dass es wirklich sehr schön ist. Sie ziehen sich aus und fangen an zu baden.

Plötzlich springt die Lüge aus dem Wasser, zieht die Kleider der Wahrheit an und rennt weg. Die wütende Wahrheit kommt aus dem Brunnen und rennt überall hin, um die Lüge zu finden und ihre Kleider zurück zu bekommen.
Die Welt, die die Wahrheit nun nackt sieht, wendet ihren Blick weg, mit Verachtung und Wut.

Die arme Wahrheit kehrt in den Brunnen zurück und verschwindet für immer und versteckt darin ihre Scham.
Seither reist die Lüge um die Welt, verkleidet als die Wahrheit, befriedigt die Bedürfnisse der Gesellschaft, denn die Welt hat auf keinen Fall den Wunsch, der nackten Wahrheit zu begegnen.

Quelle: Albert Mohler, Hell under Fire.

FUNKER, das würd ich hier direkt 1000000000000000000000 mal liken, wenn ich könnte!