Klingt wirklich gut, Frank! Howard ist im Bereich des Pulp-Romans eine Ikone, ein unbestrittenes Kulturgut.

Ich bin da etwas skeptischer gerade. Howard mag ich an sich sehr gern, "Conan" habe ich bisher nicht gelesen. Die Filme mit Arnie fand ich allerdings fürchterlich langweilig. Wie sieht da die Beziehung zwischen Film und Vorlage aus? Kann ich trotzdem einen Blick in die Geschichten riskieren?

Na, von schlechten Verfilmungen sollte man sich doch nicht abschrecken lassen, Dekkard...

@ Dekkard: Ich empfinde die literarische Figur "Conan" als etwas anspruchsvoller als die von Arnie dargestellte Filmfigur...natürlich haut er auch in den Geschichten einer Menge Menschen das Schwert auf die Rübe, aber Howard hat dem Charakter (wenn ich mich nach so vielen Jahren richtig entsinne) einen gewissen Background verpasst, was im Film nur rudimentär angesprochen wird (am ehesten im ersten Teil).
Davon abgesehen fand ich den 'Original-Conan-Film" mit Schwarzenegger auch langatmig, was wohl daran lag, dass viel pseudomythologisches Geschwafel enthalten ist (das Drehbuch schrieb ausgerechnet Oliver Stone), anstatt actionhaltige Spannung aufzubauen (was ja eigentlich eher das Gebiet von Regisseur John Milius ist).
Den zweiten Film fand ich unterhaltsamer, auch wenn die diversen Humoreinlagen für mich eher unpassend wirkten.
Unbestreitbar großartig ist aber die Filmmusik von Basil Poledouris...
An Deiner Stelle würde ich dem literarischen "Conan" jedoch auf jeden Fall eine Chance geben!

also ich muss auch sagen das mich "conan" überhaupt gar nicht anspricht. vielleicht bin ich ja auch zu jung für solche romane und fantasy ist eh auch nicht so mein ding

Zitat von Dekkard

Ich bin da etwas skeptischer gerade. Howard mag ich an sich sehr gern, "Conan" habe ich bisher nicht gelesen. Die Filme mit Arnie fand ich allerdings fürchterlich langweilig. Wie sieht da die Beziehung zwischen Film und Vorlage aus? Kann ich trotzdem einen Blick in die Geschichten riskieren?

Ich finde "Conan" innerhalb von REHs Schaffen mit deutlichem Abstand am besten. Das liegt nicht so sehr, dass die Figur sonderlich viel Hintergrund hätte. Das sind meines Erachtens fast schon austauschbare Elemente. Viel wichtiger ist, dass sich hier Howards eigene Philosophie wiederfindet, nach der jede Zivilisation früher oder später wieder fällt und ins barbarische wandelt. Interessant ist auch, dass bei REH die Zivilisation als die weniger ehrenhafte Form dargestellt wird. Conan mag unzivilisiert, barbarisch und mitunter auch brutal sein. Aber er ist ehrlich, ehrenhaft und niemals grausam. Gerade letzteres sieht Howard als eine Folge der Zivilisation an.

Das ist jetzt natürlich stark verkürzt und Howards Sicht ist unzweifelhaft ein stark romantisiertes Bild des edlen Barbaren. Aber es ist keine philosophische Abhandlung sondern Fiktion und dadurch ist das natürlich ein legitimer Weg, eine Geschichte zu erzählen. Muss natürlich nicht jeder mögen. Aber gerade aus dieser Gegenüberstellung ziehen die Conan-Geschichten einen großen Teil ihrer Kraft. Zudem weiß Howard, wie er Spannung und Action gestalten muss. Anders als vielleicht Lovecraft, bei dem das aber auch nie im Fokus stand.

Conan mag ein Stück Robert Howards Ideal gewesen sein. Das wird zumindest oft gesagt. Ich denke, dass sich das nicht ganz von der Hand weisen lässt. Und es macht sich eben bemerkbar. Dagegen spricht allenfalls, dass REH irgendwann von Conan "weg wollte" weswegen er in einigen der letzten Geschichten fast schon eine Nebenfigur wird (die im Übrigen auch so gut wie vollständig auf übernatürliche Elemente verzichten).

Ich empfehle Dir, zumindest mal rein zu lesen.

@ weasley: Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Conan sollte auf keinen Fall mit "Lord of the Rings" verglichen werden. Er ist sehr viel bodenständiger als diese sog. "epischen" Werke der Fantasy und daher meines Erachtens auch a) zugänglicher und b) ... besser.

Hat mit abschrecken lassen nichts zu tun, aber etwas Feldforschung vor der Investition darf gestattet sein.

Danke für die Hinweise.

Zitat von Dekkard

Hat Lovecraft denn Werke von Algernon Blackwood in seinen Geschichten verarbeitet oder erwähnt? Das er ihn wohl schätzte, ist mir bekannt.

S. T. Joshi vermutet, dass die Kreatur aus "The Dunwich Horror" von Blackwoods "The Wendigo" beeinflusst wurde. Das entstammt einer seiner Anmerkungen aus der kommentierten Ausgabe von "Das übernatürliche Grauen in der Literatur".

Ich habe leider nur die unkommentierte Suhrkamp-Ausgabe. Danke für die Info.

Die kommentierte Ausgabe ist inzwischen bei Golkonda erschienen. Meines Wissens erstmals in deutscher Sprache. Sehr interessantes Teil. Ich habe meine EP-Ausgabe weitergegeben.

http://golkonda-verlag.de/cms/…tent.php?idcat=177&lang=1

Da werde ich bei Deltus wohl ein Abo von Robert E. Howard abschließen. Kann man überhaupt ein Abo von Robert E . Howard abschließen ?

Die EP-Ausgabe kenne ich gar nicht. Die von Suhrkrampf heißt "Die Literatur der Angst - Zur Geschichte der Phantastik". Ist aber eine Übersetzung von "Supernatural Horror in Literature", insofern gehe ich mal davon aus, dass der Inhalt gleich ist bis auf die Kommentare. Hatte aber trotzdem auch schon mit dem Gedanken gespielt, die Golkonda-VÖ zu kaufen.

Ich hab Festa auch über Facebook mit Gefällt mir markiert aber mir fällt immer wieder auf das ich nicht alle Beiträge der Seite zu sehen bekomme.
Weiß jemand woran das liegt?

Edit: Vorhin bei Amazon gesehen dass es noch einen neuen Thriller gibt.
Der Teufel von Echo Lake. Noch gar nichts davon hier gelesen...oder hab ich das auch übersehen?

Die EP-Ausgabe ist auch "einfach" eine Übersetzung des Essays. In diesem Fall von Joachim Körber im HC mit Schutzumschlag, limitiert auf ... keine Ahnung.

In der kommentierten Ausgabe ist zusätzlich eine Bibliographie der erwähnten Titel enthalten, bei Golkonda ergänzt um deutsche Erstveröffentlichungen und ggf. aktuelle Versionen (jedoch nicht zwangsläufig alle VÖs). Außerdem gibt es ein "Top 10" von HPLs liebsten Erzählungen. Zusammengestellt von H. C. Koenig. Wobei die eigentlich nicht weiter erwähnenswert ist, da es wirklich nur eine Auflistung ist (mit nicht ganz einer Handvoll Anmerkungen von Joshi). Aber alles in allem ist das ein tolles Teil.

Zitat von Vaetheran2107

Ich hab Festa auch über Facebook mit Gefällt mir markiert aber mir fällt immer wieder auf das ich nicht alle Beiträge der Seite zu sehen bekomme.
Weiß jemand woran das liegt?

An Facebook. Ich schaue mal, ob ich auf die Schnelle sehe, wie man momentan aktiviert, dass alle Meldungen erscheinen. Ändert sich ja auch alle drei Wochen ...

EDIT:

OK. Einfacher als erwartet ...

Du gehst auf die FB-Seite von Festa. Jetzt musst Du zwei Dinge kontrollieren. Auf den ersten Blick kannst Du im Titelbild oben links ein Feld sehen, in dem "Abonniert" steht. Da muss ein Haken sein.

Dann fährst Du mit der Maus über den Button "Gefällt Dir". Ein Feld öffnet sich. Da musst Du einen Haken bei "Benachrichtigungen erhalten" setzen. Fortan solltest Du dann alle Meldungen der FB-Seite bekommen.

Das überzeugt mich, ich werde mir das auch kaufen.

@ Vaetheran:

Das kann auch an FB selbst liegen, die lenken ja irgendwie die angezeigten Infos in deinem Verlauf. Ich sehe auch oft nicht alles von Seiten, die ich geliked habe.

Edit: Da war jemand schneller.