Die besten/interessantesten Buchzitate

  • "Ich frage nie einen Menschen nach seiner Arbeit,
    weil es mich nicht interessiert.
    Ich frage ihn nach seinen Gedanken und nach seinen Träumen."

    howard phillipps lovecraft (1890 - 1937)


    "Es ist besser die Leute vermuten nur, daß man ein Narr ist,
    als wenn man den Mund aufmacht und alle Zweifel zerstört."

    mark twain (1835-1910)

  • Einst waren wir reich und mächtig.
    Jetzt sind wir niederträchtig.


    Eine Jungfrau ist etwas sehr schönes, vorausgesetzt, sie bleibt es nicht.


    Auch die besessensten Vegetarier beißen nicht gern ins Gras.


    Joachim Ringelnatz


    Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses. Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.

    Auch das schlechteste Buch hat seine gute Seite: die letzte!

  • Prometheus - Franz Kafka (1883-1924)
    " Von Prometheus berichten vier Sagen: Nach der ersten wurde er,
    weil er die Götter an die Menschen verraten hatte, am Kaukasus
    festgeschmiedet, und die Götter schickten Adler, die von seiner
    immer wachsenden Leber fraßen.


    Nach der zweiten drückte sich Prometheus im Schmerz vor den
    zuhackenden Schnäbeln immer tiefer in den Felsen, bis er mit
    ihm eins wurde.


    Nach der dritten wurde in den Jahrtausenden sein Verrat vergessen,
    die Götter vergaßen, die Adler, er selbst.


    Nach der vierten wurde man des grundlos Gewordenen müde.
    Die Götter wurden müde, die Adler wurden müde,
    die Wunde schloß sich müde.


    Blieb das unerklärliche Felsgebirge. – Die Sage versucht
    das Unerklärliche zu erklären. Da sie aus einem Wahrheitsgrund
    kommt, muß sie wieder im Unerklärlichen enden."

  • Mir gefällt diese Kafka-Miniatur sehr:


    Die Bäume


    "Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf, und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar."

  • "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Nach einer Weile braucht er einen Drink."


    "Los Angeles ist eine intellektuelle Wüste, deren einziger Beitrag zur amerikanischen Kultur darin besteht, daß man bei Rot rechts abbiegen darf."


    "Es ist schon das siebte Mal, dass meine Schwiegermutter an Weihnachten zu uns kommt. Diesmal lassen wir sie rein."


    "Ödipus in zehn Sekunden: Ödipus wacht auf und sagt: Welches Schwein hat mit meiner Mutter geschlafen? Ach, das war ja ich."


    "Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte."


    "Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, obwohl ich ein Paar Unterhosen zum Wechseln mitnehmen werde."



    (Alle Zitate von Woody Allen) :)

  • " Oft seh ich Dich am Rande meines Bettes sitzen und
    mit traurigem Lächeln mir in die halbwachen Augen starren.
    Deine schluchzende Hand streichelt meine Haare. Deine
    Lippen ruhen abendmild auf meiner Stirn,
    und Deine Augen trinken Verlangen an meinem Blut.


    Oft seh ich Dich auf dem schäumenden Kamm der Wellen
    liegen, wenn die Flut gegen den Mittag die Ufer stürmt.
    Wie diamantner Reif glitzert im Licht der weiße Schaum
    auf den goldenen Strähnen Deines Haares.


    Oft seh ich Dich in Mondscheinnächten auf den Klippen fern
    im Meere sitzen und singen – singen in den steppenweiten
    Rhythmen der Sterne, die mit tausendfach gebrochener
    Strahlenflut Deine Füße liebend umschmeicheln.


    Dann schmilzt der Mond auf Deinem Haupte; sickert,
    aufgelöst in perlendem Sprühregen, durch die Seide
    Deiner Haare und tropft in dünnen Silberstrahlen in
    das Wasser hinab.


    Und lächelnd, verträumt, wirfst Du mit beiden Händen den
    flimmernden Silbertau des geschmolzenen Mondes in das
    andächtige Schweigen, das um Dich kauert. Unablässig wirfst
    Du den Demantstaub in die Goldflut der Sternenstrahlen, die
    sich tausendfach in dem Meer zu Deinen Füßen bricht, und
    langsam erblüht rings um Dich in flirrender, funkensprühender
    Pracht der Hochzeitsring des Meeres.


    Schaukelnd umspült er Deine Füße, löst sich los vom Meer,
    wächst flimmernd an Dir empor, windet sich wie ein kostbares
    Band um Deinen Leib, strömt hinauf, verflicht sich in Dein Haar
    und schlingt sich wie ein Diadem, geschweißt aus Mondlicht
    und Sternengold um Deine Stirn.


    Doch wenn ich die Anker meines Schiffes lichtete, wenn ich die
    Segel spannte, um zu Dir, Du Meeresbraut, hinauszufahren,
    sah ich Dich in der leuchtenden Ferne verzittern, sah Deinen
    schwarzen, langen Blick verglimmen, und Dein Haar sah ich,
    wie es über dem Meer den demantenen Tau des Mondlichtes
    und den goldenen Reif der Sterne versprühte ..."


    Stanislaw Przybyszewski
    (1868 - 1927) ein klassiker der okkulten und phantastischen
    literatur aus polen, er schrieb aber in deutsch.

  • "Warum sind Frauen für Männer soviel interessanter als Männer für Frauen?"
    "Man kann nicht gut denken, gut lieben, gut schlafen,wenn man nicht
    gut gegessen hat."
    "Manchmal denke ich, der Himmel besteht aus ununterbrochenem,
    niemals ermüdendem Lesen."
    Virginia Woolf (1882 - 1941)

  • Zitat

    »Ach«, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« – »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie.


    Franz Kafka - Die kleine Fabel (um hier mal was zum Kafka-Thema beisteuern zu können :D)

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

  • siehe seite 4, blaine. ;)


    edit:
    "Wir leben in einer Zeit, die zuviel liest, um weise,
    und zuviel denkt, um schön zu sein."

    Oscar Wilde (1854 - 1900)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast ()

  • siehe seite 4, blaine. ;)


    Ach, scheiße, das war so mittendrin versteckt, dass ich es überlesen hatte :D

    Rezensionen im Blog...
    Festa-Sammlung im Forum
    "Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

  • "Es war Mitte April, als ich von der Bohrinsel nach Hause kam und feststellte, dass mein guter Freund Leonard Pine seinen Job als Rausschmeißer im Hot Cat Club verloren hatte, weil er in einem Augenblick der Wut, als er draußen hinter dem Laden ein Arschloch am Boden hatte, sein Ding rausgeholt und dem Krakeeler auf den Kopf gepisst hatte."


    Joe R. Lansdale "Schlechtes Chili"

  • Jenny Dirnböck-Schulz (1850-1918): Aus Mizi’s Memoiren.
    "Die Memoiren-Literatur ist das Merkmal des papierenen Zeitalters.
    Könige und Diplomaten, Künstlerinnen, Gelehrte. Maitressen, ja
    Verbrecher sogar, Alles hinterläßt den Nachfahren die interessantesten
    Enthüllungen über das eigene Leben. Wie weit aber die Sucht, Memoiren
    zu schreiben, in jüngster Zeit gediehen ist, wurde mir vor einigen
    Tagen klar, als ich unter den Schulheften meines elfjährigen Töchterlein
    ein besonders enggeschriebenes entdeckte, auf dessen Umschlag die
    Kleine mit ihrer schönsten Handschrift geschrieben hatte: »Meine Memoiren«.
    Und dieses Heft war nach dem Datum schon zwei Jahre alt. Mizi hatte also
    ihre Memoiren mit neun Jahren begonnen. Da ich nicht einsehe, warum
    immer der Nachwelt nur das Interessante dieser Gattung vorbehalten
    werden soll, will ich schon der Mitwelt Einiges daraus mittheilen.


    Mizi's Memoiren werden allerdings dadurch viel an ursprünglichem Reiz verlieren,
    daß ich die entschiedene Originalität der Orthographie in unsere gewöhnliche
    Schreibweise übertragen, hie und da Abkürzungen vornehmen, manches wieder
    durch kleine Ausführungen klarer machen mußte. Mizi schrieb nur für sich selbst,
    und was einer Neunjährigen völlig klar ist, können Erwachsene unter Umständen
    ganz anders auffassen. Ich finde überhaupt, daß Schillers Ausspruch: »Anders,
    begreif ich wohl, als sonst in Menschenköpfen, malt sich in diesem Kopf die
    Welt«, eigens für Mizis Memoiren erdacht zu sein scheint.
    Also Mizi beginnt:


    "Ich bin nun auf einem wirklichen Lande. Große Wälder und hohe Berge, worin gewiß noch Riesen und Zwerge hausen, ein großer See, Mühlteich genannt, und dabei blumengeschmückte Wiesen, worauf Nachts die Nixen und Erlkönigs Töchter tanzen, schöne Kühe, welche viel bessere Milch und Butter geben als in der Stadt. Auch das Essen ist hier viel besser, die Knödel dreimal so groß, deshalb die Menschen auch um so viel stärker sind. (Mizi hat noch keinen Bädecker in der Hand gehabt, alles eigene Beobachtungen.) ..." "
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/aus-mizis-memoiren-4961/1

  • "Es ist niemals vorbei. Nicht wirklich. Nicht wenn man so lange dort unten verharrt hat, wie ich es getan habe, nicht wenn man länger in der Unterwelt gelebt hat, als in der materiellen Welt, wo alles so hell, so groß und so laut ist. Man kommt niemals zurück, zumindest nicht den ganzen Weg. Für den Rest des Lebens steht man mit einem Fuß in dieser Welt und mit dem anderen in einer anderen,
    in der alles auf dem Kopf steht, rückwärts läuft und traurig ist."


    Marya Hornbacher - aus "Alice im Hungerland"

    "Ich bin der Teufel und was ich tue ist des Teufels Werk"

  • "Hoffnung ist wie eine Glasscherbe im Fuß. Solange sie im Fleisch steckt, tut es weh bei jedem Schritt, den man geht. Doch wenn sie herausgezogen wird, blutet es zwar für eine kurze Zeit und es dauert eine Weile, bis alles verheilt ist, aber schließlich kann man weiterlaufen."


    Sebastian Fitzek - aus "Die Therapie"

    "Ich bin der Teufel und was ich tue ist des Teufels Werk"

  • "Das schönste aller Geheimnisse ist: ein Genie zu sein
    und es als einziger zu wissen."
    "Ein Bankier ist ein Mensch, der seinen Schirm verleiht,
    wenn die Sonne scheint, und ihn sofort zurückhaben will,
    wenn es zu regnen beginnt."
    "Ich habe was gegen Millionäre, aber wenn ich die Chance
    hätte, einer zu werden, könnte ich für nichts garantieren."
    "Lärm beweist gar nichts. Eine Henne, die ein Ei gelegt hat,
    gackert, als sei es ein Planet."
    "Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut."


    Mark Twain (1835 - 1910)

  • "Natürlich ist wahre Liebe eine Seltenheit, die kaum zwei oder dreimal in einem Jahrhundert vorkommen mag. Alles andere ist Eitelkeit oder Langeweile."


    "Wozu dann also freiwillig sterben, sich für das Bild opfern, das die anderen sich von einem machen sollen! Wenn man tot ist, nützen sie das sofort aus, um die Tat durch idiotische oder aber vulgäre Beweggründe zu erklären. Die Märtyrer, verehrter Freund, haben die Wahl, vergessen, verspottet oder ausgebeutet zu werden. Verstanden werden sie nie."


    Albert Camus "Der Fall"

  • "Worte sind geladene Pistolen."
    "Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere."
    "Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl
    ist schließlich groß genug."
    "Wenn zwei Philosophen zusammentreffen, ist es am
    vernünftigsten, wenn sie zueinander bloß Guten Morgen sagen."
    "Frauen leben in der Hoffnung,dass Männer, die mit Geld gut
    umgehen können,auch gut mit Frauen umgehen werden."
    "Die Gewalt lebt davon,dass sie von anständigen Leuten
    nicht für möglich gehalten wird."
    "Man kann sogar die Vergangenheit ändern.Die Historiker
    beweisen es immer wieder."
    " Alle Meinungen sind achtenswert wenn sie aufrichtig sind."
    Jean-Paul Sartre (1905-1989)

  • Da wir gerade auf Hermann Hesse zu sprechen kamen, fiel mir wieder sein schönes Gedicht "Stufen" aus dem Roman "Das Glasperlenspiel" ein (und dabei kann ich mit Gedichten selten was anfangen):


    Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
    Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.


    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.


    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
    Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

  • Im alten Island ist der Waldgang die Tat des starken Einzelnen,
    der sich, nicht gewillt den Zwang der Gesellschaft zu teilen,
    in die Finsternis begibt.


    Immer wieder wird das Handeln auf Auslesen übergehen,
    die die Gefahr der Knechtschaft vorziehen.


    Herrschaft wird aber nur von jenen kommen können,
    denen die Kenntnis der menschlichen Urmaße erhalten blieb
    und die durch keine Übermacht zum Verzicht auf menschliches
    Handeln zu bringen sind.


    Stark muss der Mensch dann sein, den Bann der Mächte
    in Kauf nehmen und nicht nur Kriegsmann, Arzt und Richter
    sondern auch Priester aus Eigenem sein.


    Es ist die alte, substantielle elementare Freiheit, die erwacht,
    wenn die Tyrannis von Parteien oder fremden Eroberern das Land
    bedrückt. Sie ist keine lediglich protestierende oder emigrierende
    Freiheit, sondern eine Freiheit, die den Kampf aufnehmen will.


    Der Widerstand des Waldgängers ist absolut, er kennt keine
    Neutralität, keine Pardon. Er erwartet nicht, dass der Feind
    Argumente gelten lässt geschweige denn ritterlich verfährt.
    Er weiß auch, dass, was ihn betrifft, die Todesstrafe nicht
    aufgehoben wird.
    Der Waldgänger kennt eine neue Einsamkeit, wie sie vor
    allem die satanisch angewachsene Bosheit mit sich bringt.


    Es wird vom Einzelnen ein hoher Mut erwartet; man verlangt
    von ihm, dass er allein, auch gegen die Macht des Staates,
    dem Recht handhafte Hilfe leiht.


    Man wird bezweifeln, dass solche Menschen zu finden sind;
    indes, sie werden auftauchen und sind dann Waldgänger.



    Ernst Jünger: Der Waldgang. 1951