Howard P. Lovecraft

  • Sicherlich ist die Arbeit von Sprague de Camp enorm gewesen, was die Recherche anging. Unwahrscheinlich, dass Joshi sich nicht daran orientiert hat, warum sollte er auch nicht. Die Frage ist nur, was er darüber hinaus geleistet hat mit seinen Büchern.

  • Nur auf das Gespräch bei FB. Ich kenne die Bio bisher nicht. Ich werde sie mir holen, da ich Joshi an und für sich ganz interessant finde. Liegt aber an "The Modern Weird Tale" und seiner Arbeit als Verleger. In der genannten Diskussion fand jemand aber auch recht blumige Beschreibungen für Joshi. ;)

  • Was meinst Du genau? Joshi oder speziell die Bio? Unumstritten ist Joshi keinesfalls. Liegt wohl an seinen deutlichen Worte in Richtung des Pappkameraden aus Maine. ;)

  • Das waren viele Seiten ... :O


    Aber das ist nicht so teuer. King war glaube ich im ersten Band.


    Ich fand es ganz unterhaltsam. Aber ich war eh nie ein Fan von King. Joshi untersucht die Bücher auf bestimmte Kriterien, die er vorher auch kommuniziert. Die erfüllt King nicht. Wird auch ganz gut untermauert wie ich finde. Die Fanboys waren weniger begeistert. King wird es nicht interessiert haben. Vermute ich. Ob der Ton so direkt hätte sein müssen steht dahin. Macht Joshi aber wohl auch irgendwie aus. Wie gesagt, mich hat es unterhalten. In einigen Punkten stimme ich ihm ziemlich genau zu (Charakterisierung von Frauen und Kindern sind bei King grauenvoll). Anderes ist mir nie störend aufgefallen (Joshi spricht von Comicplots, ich lese auch Comics, so what). Kann mich jetzt an nichts erinnern, dem ich direkt widersprochen hätte. Außer halt, dass ich "The Stand" mochte. Ist aber lange her und ich werde es kein zweites mal lesen, da ich fürchte, dass ich mir damit Jugenderinnerungen kaputt machen würde.

  • Da ich mich nicht sonderlich für ihn interessiere, kenne ich auch seine Meinungen über andere Autoren nicht. Ihn wird es aber wohl auch deshalb nicht gestört haben, weil er trotz allem genug umsetzt. Und so war es dann ja auch. "The Modern Weird Tale" ist ja schon einige Jahre alt. Ich möchte nicht wissen, wie viel King seitdem an seinen Büchern verdient hat.


    EDIT:


    King gefällt mir so, wie er schreibt. Schon seit ca. 25 Jahren


    Vollkommen in Ordnung. Mir gibt er halt nichts. Ich habe mich zwischen Ende letzten Jahres und März 2015 durch die kompletten acht "Turm"-Bücher gearbeitet. Das reicht dann wieder für 20 Jahre. ;)

  • Letztendlich ist es völlig egal, welche schlaue Mensch Gutes oder Schlechtes über andere Künstler sagt oder gesagt hat, wichtig ist nur, dass man selbst den oder die Autorin mag und mit eventuellen Schattenseiten in deren Biografie leben kann...würde ich alle Werke von Schriftstellern entsorgen, über die schlecht geschrieben oder geurteilt wurde, hätte ich kein einziges Buch im Regal.

  • Viel Spaß. Bin gespannt.


    Letztendlich ist es völlig egal, welche schlaue Mensch Gutes oder Schlechtes über andere Künstler sagt oder gesagt hat, wichtig ist nur, dass man selbst den oder die Autorin mag und mit eventuellen Schattenseiten in deren Biografie leben kann...würde ich alle Werke von Schriftstellern entsorgen, über die schlecht geschrieben oder geurteilt wurde, hätte ich kein einziges Buch im Regal.


    Da stimme ich nur bedingt zu. Letztlich ist natürlich der eigene Geschmack maßgeblich. Aber man merkt z. B., ob ein Kritiker diesen oft trifft oder nicht. Joshi habe ich 2009 gelesen. Davor hatte ich die Bücher einige Male in der Hand aber nicht gekauft. Irgendwann hat es mich dann doch gepackt. Ich war vermutlich der letzte, der die beiden Bände zum Neupreis gekauft hat. Allein in diesen Büchern trifft er meinen Geschmack fast auf den Punkt. Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich, dass er mit Anne Rice viel zu wohlwollend umgeht. ;)


    Insofern hat eine Empfehlung von Joshi mehr Gewicht als dutzende gute Rezensionen für Stephen King, die es ja zu jedem Buch fast schon zwangsläufig gibt. Da sehe ich auch nicht viel Unterschied zu hier. Dekkard hat z. B. Vorlieben, die sich oft mit meinen gleichen. Bodde oder Bighead lesen dafür oft Sachen, die ich mit der Kneifzange nicht anfassen würde. Insofern hätte ein Tipp von einem der beiden nicht unbedingt oberste Priorität für mich.


    Und auch eine schlechte Besprechung eines meiner Favoriten kann begründet sein und mir dadurch einen neuen Blickwinkel eröffnen. Unabhängig davon, ob ich dann zustimme oder nicht.


    Bleiben wir bei King. Ich fand ihn sprachlich nie sonderlich herausragend. Daher verstehe ich auch nicht, wenn einige gerade diesen Punkt hervorheben. Er schreibt wie die Figuren über die er schreibt. Ligotti hingegen befleißigt sich eines poetischen Stils, er hat wesentlich mehr Gefühl für Worte und verfügt einfach über eine schöne Sprache. Das muss man als Leser nicht mögen. Aber mir kann halt keiner glaubwürdig verkaufen, dass King in dieser Hinsicht auch nur annähernd Ligottis Niveau erreicht. Und da fallen mir auch noch einige mehr ein: Blackwood, Poe, Dunsany, C. A. Smith ...


    Natürlich muss das nicht immer so sein. Ich mag ja auch Robert Howard. An dem ist ja nun auch kein Lyriker verloren gegangen. Da passt für mich das Gesamtbild. Bei King kommt es dazu. Letztlich also auch ein Gesamtbild: Mir gefällt die Geschichte nicht, ich werde mit den Figuren nicht warm, die Charakterisierung ist nicht überzeugend und sprachlich bietet es mir auch nichts. So in der Art.

  • Was meinst Du genau? Joshi oder speziell die Bio? Unumstritten ist Joshi keinesfalls. Liegt wohl an seinen deutlichen Worte in Richtung des Pappkameraden aus Maine.


    Nicht so wichtig ist mir erstmal die Beurteilung von Joshi, da ich die Biographie so oder so lesen werde. Würde sie nicht auf Deutsch kommen, hätte ich sie mir wohl beizeiten auf Englisch gekauft.


    Aussagen zu anderen Autoren haben ja aber nichts mit seiner Rezeption im Lovecraft-Bereich zu tun, oder? Darum ging es mir jetzt. Ich hatte die Bewertung seiner Lovecraft-Bücher einfach deutlich positiver wahrgenommen, als es sich jetzt hier spiegelt, was aber auch sehr subjektiv ist natürlich.