"ein perverses gefühl von nichtmehr..."
aus dem heute zuende gelesenen
"big sur - die zerstörung" - jack kerouac
(festa, hc, 2017,übersetzung: claudia rapp, 320 seiten)
wie dunkel ist beatnik-superstar kerouac in diesem pessimistischen werk ?
(übrigens - konginal von claudia rapp übersetzt, was man gerade im angehangenen
gedicht "meer" spürt, und in den düsterbunten passagen über sex und literatur. )
für mich ist dieser text durch die alkoholsucht des literaten schwadenhaft, sein leben
als rohmaterial seines werkes zu nutzen wird zum traurigen abgesang.
seine lebensqualität erschreckt ihn selbst häufig im text.
er verpasst wesentliches, er säuft, er futtert, er liest, er betrachtet menschen,
natur und stadt. er blubbert trinkertiraden, schwafelt sich um seinen hals, ...
was bei den hippies zu neuen lebensentwürfen führen sollte, war nicht nur bei jack
kerouac, sondern bei fast allen beatniks, noch, widerspruch-gepflastert.
unausgegorene anarchie äußerte sich im kampf gegen sich selbst.
im ghetto der szene werden glückliche mit-täter bewundert, alte muster
sind immer noch gesuchtes ziel.
spießertum und bürgerlichkeit abzuschütteln - war nicht leicht möglich.
j.k. fällt zudem sein star-sein schwer, er kann damit kaum umgehen.
kerouac verhält sich anständig, trotz suff und paranoia.
aber er versackt im grauen schleim seiner verblühten träume.
das buch zeichnet den verfall einer idee auf, wie ein bitterböses zeitdokument.