Bryan Smith – Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

In einer Besserungsanstalt werden Jugendliche, die den satanistischen Klängen des Rock and Roll verfallen sind, mit Zucht und Ordnung zu Robotern umfunktioniert. Ganz einfach weil ihre Eltern das so wollen. Wayne und sein Kumpel Steve erhalten einen Hilferuf von Melissa, die in der "Schule" von einem Lehrer vergewaltigt worden ist, und es deshalb dort nicht mehr aus hält. Deshalb machen sie sich auf den Weg, im Klaren darüber, dass es wahrscheinlich nicht ganz einfach sein wird in die "Schule" einzudringen.


Der Schulleiterin Sybil Huffington macht es sichtlich Freude ihre Schützlinge zu Quälen. Leider ist es dabei zu einem Missgeschick mit einer Hure gekommen, die eigentlich für ihr
persönliches Wohl bestellt worden war, und sie kam bei der Folter ums Leben. Doch es ist noch einfacher sich einfach unter den Schülerinnen zu bedienen, und so wundert es nicht, dass es bald ein nächstes Opfer gibt.


Der Zufall will es, dass gerade in der Nacht, in der Melissa um Hilfe gerufen hat, ein Komet ganz in der Nähe der Anstalt aufschlägt, und sein Gas, welches er mitbringt, scheint die Leichen der bisherigen Opfer zu Zombies zu erwecken. Und für Wayne, Steve und Melissa beginnt nicht nur der Kampf gegen die Anstalt sondern auch um das eigene Überleben.


Wertung:


Diese Geschichte ist absolut grottig, und das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Story recht dünn, und bei 191 Seiten darf man eigentlich eine gewisse ausgewogene Handlung erwarten. Problem an der Sache: Warum müssen hier Zombies auftauchen? Übernatürliche Erscheinungen wären noch in Ordnung gewesen, aber so konzentriert sich gut 3/4 der Story auf
Zombies, und das kann man filmisch meistens besser umsetzen. Dadurch ist es auch der erste Roman in der Extrem-Reihe, der etwas weiter als gewohnt außerhalb des Vorstellbaren liegt, und dadurch ist er allein schon weniger unheimlich oder furchteinflößend. Was außerdem stört, ist die Sprache des Buches. Es lebt von zahlreichen Floskelwiederholungen
(kommt mir zumindest so vor) und benutzt Wörter, die ich vorher noch nie gehört habe. Beispiel: "[...]der Hinterkopf dotzte wie ein Flummi[...]". Sucht mal im Duden das Wort "dotzen"... man wird es nicht finden.


Die Art und Weise, wie einem die Geschichte präsentiert wird, ist eigentlich gar nicht schlecht: Jeweils ein Musiktitel als Vorlage. Aber wenn, dann sollte man es richtig machen, denn die Handlung ist 1987 angesiedelt. So steht es auf der ersten Seite. Da passen Kapitel wie "Light up the Sky" (2007), "Video Nasty" (2005, WDR, von Buttgereit), "Something in the Way" (1991) und "Mama, I'm comin' Home" (1991) irgendwie nicht richtig ins Konzept. Alle anderen 17 Kapitel sowie auch der Epilog sind vor '87 angesiedelt. Vor allem: Das Bescheuertste daran ist, dass das Jahr vollkommen unrelevant ist. Die ganze Geschichte hätte auch 2037 spielen können. Aber sie muss nunmal 1987 spielen, und da waren halt einige der Songs noch nicht auf dem Markt. Auch die in der Geschichte erwähnten "Guns 'n Roses" hatten man gerade seit 4 Monaten ihr erstes Album veröffentlicht. Das gilt übrigens auch für "Faster Pussycat".


Die restlichen Schüler bekommen übrigens überhaupt erst ab etwa 2/3 des Buches mal eine Wortmeldung, denn das bekommt natürlich keiner mit, wenn Zombies in der Anstalt mordend durch die Gänge ziehen und der ein oder andere Schuss fällt.


Nein, Mr. Smith, das war leider nichts. Einen Extrapunkt gibt es auch nur, weil zumindest versucht worden ist, eine kontinuierliche Handlung auf die Beine zu stellen. Die sprachlichen Mängel könnten natürlich auch am Übersetzer liegen, was meistens aber nicht der Fall ist. 02/10!

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