Ryan C. Thomas – Der Sommer, als ich starb

Es scheint ein ganz normaler Sommertag zu sein, als Roger Huntington und sein bester Freund Tooth in den Wald zum Schießen aufbrechen. Roger ist dabei etwas aus seinem Leben zu machen im Gegensatz zu seinem Freund, doch in der Ferienzeit kehrt er gerne nach Hause zurück. In dem einsamen Waldstück beim Bobcan Mountain fahren sie immer dichter in den Wald hinein, stellen ihr Auto ab, und beginnen ein paar Meter weiter ihre Schießübungen. Eigentlich sind sie irgendwann einfach nur gelangweilt, doch dann hören sie eine Frau um Hilfe schreien.


Wieder besseren Wissens wollen die beiden Jugendlichen nachsehen, was da los ist, und eventuell können sie der Frau ja sogar helfen. Das Haus, was mitten in den Wäldern in Sicht kommt, scheint einfach zu sein. Zwei Dobermänner streunen als Wachhunde dort herum. Dann fliegt die Tür auf und eine gefesselte Frau flieht vor einem Mann davon. Er jagd ihr hinterher. Tooth erledigt einen der beiden Hunde, als dieser ihm zu nahe kommt, während der Mann seine Axt in den Schädel der Frau rammt. Roger wird von dem anderen Hund angefallen und schwer verletzt. Er sieht, wie Tooth von dem Mann, genannt "Der Dünne", überwältigt wird. Er versucht zu flüchten, doch er kommt nicht sehr weit, bis er bewusstlos wird. Als er wieder aufwacht, findet er sich zusammen mit dem Fremden und seinem Freund Tooth in einem Keller wieder, wo das grausame Würfelspiel des Dünnen beginnen kann...

Wertung:


Hier liegt ein Torture Porn vor, wie man ihn mindestens seit dem Film SAW kennen könnte. In erster Linie geht es deshalb um Folter, und diese wird aus der Erzählsicht von Roger geschildert. Er bekommt mit, wie sein Freund und auch andere Personen leiden müssen, und das macht dieses Buch richtig gut, denn der Einblick, der hier in die Psyche von Roger gewährt wird, gelingt exzellent. Dabei ist es nicht nur die Grausamkeit, die hier geschildert wird, sondern auch die Traurigkeit, wie Roger in einer solche Situation gekommen war, die dieses Werk hier etwas anders machen, als man es von Filmen her kennt.


Etwas komplett neues kann man bei der Thematik nicht erwarten. Es gelingt dem Autor, den ich bis dahin gar nicht kannte und namentlich erst hier im Forum das erste Mal gesehen hatte, einen gradlinigen Spannungsbogen aufzubauen. Daneben bleibt einem ab und an einfach der Mund offen stehen, da es teilweise nicht zu fassen ist, was dort geschrieben ist (ich gehe hier nicht auf Details ein, denn dann würde ich der Geschichte vorgreifen). Mich würde übrigens nicht erstaunen, wenn die Erzählung in ein paar Jahren auch verfilmt werden würde.


Alles in allem ein gelungener Wurf, der keine Fragen offen lässt. Ein gelesener Torture Porn ist dann doch was anderes als ein gesehener. Es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn noch das ein oder andere Werk dieses Autors erscheinen würde, damit man auch einen Überblick über das Repertoir erhalten kann. Als Wertung gibt es hier 8-9/10 Punkten.

Rezensionen im Blog...
Festa-Sammlung im Forum
"Ihr seid Ka-tet, eins aus vielen. So wie ich. Wessen Ka-tet das stärkere ist, werden wir jetzt herausfinden müssen."

Kommentare 4

  • Ich habe zuletzt Sherlock Homes Der Geist des Architekten gelesen. Das ist so eine CreateSpace (also Amazon) Ausgabe. Billig im Preis, aber noch billiger in der Aufmachung. Schade, daß kein Wert mehr (vom Käufer) auf gute Qualität gelegt wird.

  • ich bin immernoch hin und weg von dem Buch. das war richtig, richtig klasse. ich kann mich da nur immer wieder wiederholen :D

  • Das mit der Aufmachung stimmt, wobei der Geruch hier schon um einiges besser war, als dies bei Aysa der Fall ist. Schade ist, dass sich die Folie des Umschlags außerdem bei geringfügigen "Verletzungen" bereits ablöst. Könnte man besser lösen. Aber sonst Danke.

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Die Goreszenen fand ich bis auf wenige nicht mal so schlimm, da ist der gute Edward manchmal ekliger. Allerdings reißt hier die gesamte Atmo einen ziemlich runter, natürlich begünstigt durch die Ich Erzählung. Tolles Buch, feine Rezi. Die etwas billige Aufmachung der Krug Bücher nervt nur ein wenig.

    Gefällt mir 2