konnte im januar 2021, für mich, eine weitere wichtige autorin, paula bomer aus indiana, kennenlernen.
ihre zwei unten genannten erzählbände sind absolute meisterklasse & schmücken jede sammlung herb-rigoroser &
eindrücklich-aufwühlender literatur aufs beste! was für prächtige lese-feste das waren...:
10.01.2021 --- baby. erzählungen - paula bomer. - 100 von 100 punkten. +++
31.01.2021 --- madeleine. erzählungen - paula bomer. - 100 von 100 punkten. +++
lese nun ihr drittes werk, den roman "neun monate"auf deutsch, welches, auch, der leipziger openhouse-verlag 2015 publizierte.
die übersetzung des 287 seitigen textes besorgte: christine koschmieder.
eine kritik dazu:
"Eine Roadstory mit einer Schwangeren?
Klingt paradox, ist es aber – seit Paula Bomers Buch – nicht mehr.
Die Heldin ist keine Sympathieträgerin.
Sie ist eine junge Mutter, die, schockiert über eine weitere, nicht beabsichtigte Schwangerschaft, abhaut und auf volles Risiko geht.
Sie bricht mit dem größten Tabu und lässt für die »Auszeit« auf der Straße ohne Vorwarnung ihre beiden kleinen Kinder beim Vater zurück.
Neun Monate las sich für mich extrem spannend.
Im Grunde spielt die Autorin etwas durch, was vielen Müttern als Gedankenspiel nicht unbekannt ist, aber (fast) keine in der Realität tut.
Die Hauptfigur hat im entscheidenden Moment niemanden, der helfen könnte oder sie (zurück-)hält.
So zieht Sonia als »monströse« Schwangere durchs Land und entfernt sich maximal von der gesellschaftlich normierten »Heiligen«.
Die Sprache ist mir stellenweise zu derb, trotzdem ist das Buch hervorragend geschrieben.
Noch nirgends habe ich so gnadenlos realistisch über Schwangerschaft und Geburt gelesen.
Diesen Ausnahmezustand voll zu erleben und nichts auszublenden hilft der Heldin, ihren Platz zu finden, und für manche Leser*innen kann
es befreiend wirken." stephanie hanel, wegholz.